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Bischof Hemmerle: Überlegungen zum Selbstverständnis der Kirche in unserer Zeit

Heute genauso aktuell wie im Jahr 1984

23. März 2021

Welche Merkmale wird die Kirche von morgen haben? Mit dieser Frage beschäftigte sich am 10. März 1984 der Theologe und Bischof Klaus Hemmerle bei einer Festakademie zum vierzigjährigen Bestehen der Fokolar-Bewegung (Werk Mariens) im damals kommunistisch regierten Ostberlin. Mit prophetischem Weitblick konzentrierte er sich nicht auf organisatorische Aspekte, sondern auf die Frage, wie Kirche von der Mitte der neutestamentlichen Botschaft her gesellschaftlich neu relevant werden kann.

Die Kirche des Gottes in unserer Mitte

Das andere, von dem ich glaube, dass es die Kirche von morgen ist: Es wird die Kirche des Gottes in unserer Mitte, die Kirche seiner lebendigen Gegenwart sein. Denn wenn wir nicht zurückschrecken vor der Verlassenheit dieses Gottes, dann werden wir in dieser Verlassenheit Gottes eine neue und dichte Einheit finden. Wo Menschen den verlassenen Gott wählen, wo sie sagen: Wir bleiben bei ihm, da lassen sie nicht voneinander, da ist kein Grund mehr, dass der andere ein bisschen einen anderen Geschmack hat; da ist kein Grund mehr, dass ich jetzt mehr für diesen Typ bin als für jenen, voneinander zu lassen und deswegen dann uns zu teilen. Wir werden eine tiefere, innere, radikalere, breitere Gemeinschaft miteinander leben, wenn wir ihn allein erwählen. Wo wir ihn erwählen, da kann er in der Mitte sein. Wo wir in seiner Verlassenheit sind, da ist eben diese Verlassenheit der Garten, in dem er wohnt und wir bei ihm wohnen. Wenn wir bei ihm wohnen im verlassenen Garten, da wird der Ölgarten und Garten von Kalvaria zum Paradiesesgarten, zum Garten des Ostermorgens und der Auferstehung. Wo wir uns einschliessen in seine Grabesverschlossenheit, da wird durch die verschlossenen Türen er eindringen und wird in unserer Mitte sagen: „Der Friede sei mit euch“ und mit uns sein.

Unverdientes Geschenk und unersetzliche Antwort

Wie meine ich das? Ich glaube, dass es ganz sicher notwendig ist, dass wir diese Aspekte auf verschiedene Art und Weise zugleich sehen. Ich möchte zwei Aspekte zunächst darstellen. Das Eine ist: Wir dürfen auf die Zusage rechnen, dass er immer in Jesus Christus in unserer Mitte sein wird, unabhängig von uns, über uns hinaus, ganz gewiss nicht schlechterdings von uns unabhängig, aber auch in diesem objektiven Sinn der Zusage, dass er bis zum Ende der Welt seine Kirche nicht verlassen wird. Ich glaube, dass er daher gültig die Mitte aufrechterhalten wird, in der er in der Welt ist, von sich her durch sein Wort, durch sein Amt und sein Sakrament. Daran glaube ich schon. Und diese Vorgabe dieses seines Gegenwärtigseins, das nicht mehr zurückrufbar ist, dieses bleibenden, ewigen Bundes, der in Jesus Christus da ist und der durch seinen Geist aufrechterhalten wird, daran halte ich fest, aber darin ruhe ich mich nicht aus. Ich bin jemand, der für Amt und Sakrament und Dogma und Evangelium radikal ist – und nicht in dieser Reihenfolge, ich hab’s von hintenher aufgerollt – und ich glaube, dass das ganz entscheidend ist, weil nur, wenn wir bei diesem bleiben, was er uns vorgibt und zusagt, wir dann auch die Kraft haben, immer neu uns in seine Gegenwart einzuschwingen.
Das glaube ich schon, aber begnüge mich nicht damit, dass es die objektive Kirche ist. Ich begnüge mich nicht damit, dass es die Vorgabe ist, sondern diese Vorgabe wird dann zur irgendwo harmlosen Kapelle werden, wenn wir ihr nicht die lebendige Kathedrale bauen, indem wir von uns aus Jesus in unserer Mitte immer neu hineinholen. Das haben die Kirchenväter gewusst und das hat das Werk Mariens neu entdeckt, dass es ausser dieser objektiven Gegenwart Jesu bei seiner Kirche eine andere gibt, die von uns abhängig ist, von der Weise, wie wir miteinander leben und eins sind.

Lebendige Zellen

Ich glaube, dass von lebendigen Zellen, in deren Mitte der Herr lebt, die Kirche morgen leben wird. Das begegnet mir beispielsweise, wenn ich in die Dritte Welt komme. Es ist ganz klar, dass es dort einfach ungeheuerlich ist, wenn man [...] Menschen begegnet, die miteinander leben und jeden Tag neu anfangen, so miteinander zu leben, dass Er in der Mitte ist. Das geht nur durch ein ganz beständiges und andauerndes Sich-Hineingeben und Hineingraben in Jesus den Verlassenen. Ich denke da an einen meiner Bischofsfreunde, Dom Acacio von Palmares, der vor zwanzig Jahren angefangen hat mit seinem Bistum, das damals 300.000 Katholiken zählte bei 50% Säuglingssterblichkeit und 8 Priestern für 300.000 Katholiken. Er hat – bei dieser heissen und schwülen Atmosphäre dort, bei einem moralischen totalen Verfall – immer und immer neu mir gesagt, immer wieder das Eine: Wenn ich nicht täglich den verlassenen Jesus umarmte, dann würde ich verzweifeln. Alles, was ich aufbaue, bricht immer wieder zusammen, immer und immer wieder, alles ins Nichts. Da hab‘ ich eine Gruppe und siehe da, die Gruppe fällt wieder auseinander. Ich umarme ihn und fange jeden Tag neu an. Der verlassene Jesus – so sagt er – ist „die Erfindung des 20. Jahrhunderts“. Aber wenn man dann in dieses Bistum kommt! – Auf diese Weise ist ein Netz von lebendigen Zellen, die mit dem Herrn in der Mitte leben, entstanden. Und wo dies entsteht, da ist Leben.
Ich bin derzeit auf Firmungsreise in meinem Bistum. Aber ich habe immer und immer wieder probiert eine andere Firmpredigt zu halten und immer wieder etwas Neues zu sagen (...), um an irgendeinem kleinen Modell zu zeigen, wie das geht: aus dem Geist leben. Dass man aus dem Geist Situationen von innen her verwandeln und mit dem Herrn in der Mitte leben kann und dass dann mitten in der Wüste das Paradies zu blühen beginnt, immer durch den Verlassenen hindurch. Aber ich glaube, dass von solchen lebendigen Zellen her Kirche glaubwürdig wird.

Verbundenheit und Austausch zwischen den Zellen

Dies scheint mir ganz entscheidend zu sein für die Kirche der Zukunft. Sie wird sein, in aller objektiven Vorgegebenheit von Amt, Sakrament und Evangelium, ein Netz aus lebendigen Zellen mit dem Herrn in der Mitte. Aber nicht nur eine Summe von solchen Zellen, da eine Zelle und dort eine Zelle und noch irgendwo eine und dann nur eine objektive Superstruktur, sondern – und das scheint mir ein weiteres ganz wichtiges Moment für die Zukunft der Kirche zu sein – lebendige Zellen, die dort, wo wir den verlassenen Gott umarmen und miteinander mit ihm leben, entstehen, die zwischen-einander den Herrn haben werden. Das, was die Mitte einer jeden Zelle ist, wird auch die Mitte zwischen den Zellen sein. Für mich ist, im Grunde das Modell oder die Prophetie der Kirche von morgen ausgerechnet das (...:) dass man zwischen den einzelnen Zellen, die es in der Welt gibt, wo man lebendig miteinander lebt, die gegenseitige Einheit lebt.
Ich glaube, dass auf diese Art und Weise auch die weltweite Einheit, auch das Übergreifende, das Katholische, die Catholica Unio wieder begreifbar wird. Ich glaube sogar, dass auf diese gelebte Art und Weise sehr viel auch vom lutherischen Ansatz her und von reformatorischem Ansatz von dem, worum es in katholischer Amtstheologie geht, sogar verstehbar gemacht werden kann, wenn diese Verbundenheit der Zellen mit dem lebendigen Herrn in der Mitte, wenn diese Verbundenheit gelebt, konkret gelebt wird, dieser Wechsel zwischen den Zellen in aller Welt und der Kirche in aller Welt. Für mich ist das Lernen voneinander, das Sich- gegenseitige-einsmachen über Grenzen hinweg, das Haben des anderen im eigenen Herzen, nicht etwas, was zwischen den einzelnen geschieht, indem wir so den verlassenen Jesus im anderen entdecken und Jesus in der Mitte erzeugen, sondern solches geschieht auch zwischen den Kirchen der Dritten Welt und der Zweiten Welt und ich weiss nicht wo überall. Überall ein beständiger Austausch mit dem Herrn in der Mitte.

Im Blick auf die Situation der säkularen Welt

Wir werden dadurch eine Achse für die Welt werden. Denn ich möchte dasselbe, was ich eben gesagt habe, nun noch von einer säkularen Seite aus wiederholen. Ich habe bislang aus der theologischen Sicht ausgeführt, was ich zur Zukunft der Kirche zu sagen habe und ganz einfach gesagt: Es wird die Kirche des verlassenen Gottes sein, die deswegen eine Kirche ist, die mutig gegen den Strom geht und beim Evangelium bleibt, und die deswegen gerade offen ist. Es wird zum Zweiten durch das Leben mit dem Verlassenen Herrn eine Kirche aus lebendigen Zellen mit dem Herrn in der Mitte sein, aber diese vielen Zellen werden in immer dichterem Geben und Nehmen gegenseitig den Herrn in der Mitte halten.

Ich möchte nun dieses selbe noch einmal sagen von unserer Weltsituation her.
Zu dieser Weltsituation möchte ich nur zwei Aspekte geben.

Krise der technologisch orientierten Gesellschaft

Ein erster Aspekt: Wir leben am Ende des Zeitalters, das wir Neuzeit nennen und damit am Ende einer geradlinigen Weiterentwicklung der technologisch orientierten Gesellschaft. Auch wenn man nicht irgendwelchen romantischen Utopien einer posttechnischen Zeit verfällt, ist hinter diesen Utopien zweifellos etwas Richtiges. Wir können nicht immer perfekter und immer mehr nur von Produktion und von Konsum her leben. Wir können nicht nur in die Sachlogik eines Apparates hineingehen, der immer mehr perfektioniert, immer produziert und immer mehr konsumierbar macht. Da gibt es innere Erschöpfungsgrenzen, die wir nicht übersteigen können. Der Mensch wird wiederum die Notwendigkeit erfahren, dass wir einfacher leben, dass wir mit weniger Ansprüchen leben müssen, und es wird wieder eine lebendigere und andere Weise von Wirtschaften, von Konsum, von Kommunikation geben müssen.
Dies bedeutet für viele einen furchtbaren Zusammenbruch, einen schrecklichen Zusammenbruch ihrer Erwartungen, ihrer Horizonte und des Worum-willen ihrer Lebensmassstäbe. Wie kann hier überhaupt die Welt weitergehen? Es kommt eine grosse Verlassenheit des Menschen gerade im Westen auf uns zu, dem die Idole und die Ideale alter Neuzeit, nämlich der technischen Perfektion und der grenzenlosen Beliebigkeit zerbrechen. Hier wird uns die Verlassenheit Gottes in der Verlassenheit des Menschen in einer abgründigen Weise begegnen. Und diesem verlassenen Gott, der im verlassenen Menschen auf uns zukommt, müssen wir Nähe erweisen. Und dieser Mensch wird nicht mehr wissen, wie er kommunizieren kann, weil er nicht mehr zu kommunizieren vermag. Die Technik hat ihm die Kommunikation aufs rein Technologische verkürzt. Ihm muss ein Netz angeboten werden von echter Kommunikation, von echter Gemeinschaft mit dem Herrn in der Mitte. Nahe sein bei Menschen in ihrer Verlassenheit und Zellen lebendiger Kommunikation anbieten, in denen es weitergeht, wenn es nicht so weitergeht, wie es bislang weiterging. Das wird von diesem Aspekt des technischen Zeitalters her ganz entscheidend für eine Kirche der Zukunft sein. Das ist eine pastorale Verpflichtung ersten Ranges.

Krise der Kommunikation

Der zweite Aspekt der gesellschaftlichen Entwicklung hängt ganz nah mit diesem ersten zusammen. Wir werden ja nicht zum Stillstand kommen können, wir alle können nicht einfach plötzlich alle zurück zur Natur auf die grüne Wiese gehen, wir werden uns auch nicht ganz von Technologie verabschieden können, sondern es wird eine Verlagerung geben. Vieles zeigt sich schon in dieser Richtung. Dasjenige, was allein auch bei aller Erschöpfung möglicherweise von Ressourcen weitergehen kann, wird die Kommunikation sein. Die neuen Techniken sind solche der Kommunikation. Und was kommt hier auf uns zu? Wenn ich an den Videokassettenmarkt im Westen denke mit all seinen Abgründigkeiten, wenn ich an die Ohnmacht zu kommunizieren denke, miteinander unmittelbar, weil ich immer mehr vollgestopft werde von Medienprogrammen, wenn diese ganze Krise der Kommunikation auf uns zukommt, dann wird der Mensch in einer abgründigen inneren Tiefe angekratzt sein, und es wird ganz entscheidend sein, dass diese Einsamkeit des Menschen, diese abgründige Verlassenheit, eben wiederum genau dasselbe bei uns findet: Nähe zum verlassenen Menschen und lebendige, vitale Kommunikation durch Zellen mit dem lebendigen Herrn in der Mitte. Sowohl die Weiterentwicklung und das Zuendegehen der Technologie wie das Zuendegehen der bisherigen Gesellschaft in ein immer dichteres Netz von Kommunikationsgesellschaft erfordert ganz genau dasselbe.

Boom der Freizeit

Ich möchte noch einen letzten Aspekt zur Zukunft der Kirche nennen, der, meine ich, ebenso ein säkularer wie ein theologischer ist. [...] Wir haben in der Bundesrepublik ganz sicher folgende Entwicklung vor uns: Es gibt a) immer mehr Späteinsteiger in einen Beruf, weil man nicht sofort Ausbildungsplätze findet. Es gibt b) Frühaussteiger aus dem Beruf, weil man die Lebensarbeitszeit verkürzt und nur dadurch eigentlich Arbeit, Erwerbsarbeit verteilen kann. Es gibt c) immer mehr freie Zwischenzeiten, weil entweder die Arbeitszeit pro Woche verkürzt wird oder der Urlaub verlängert wird oder gleitende Weisen von Arbeitszeit da sind. Und es gibt ganz einfach d) einen grösseren Quotienten von Zeit, die überhaupt nicht durch Erwerbsarbeit ausgefüllt wird.
Es ist eine nicht sehr intelligente, sondern sehr selbstverständliche Sache: Wie ich meine Zeit verbringe, so verbringe ich mein Leben. Das ist ja ganz klar: Ich kann nicht ausserhalb meiner Zeit leben. Meine Zeit ist mein Leben, mein Leben ist meine Zeit. Wenn wir nun einen bodenlosen Boom von leerer Zeit haben, was wird der Mensch daraus machen? Ihm bloss Programme anbieten, ihn bloss beschäftigen, ihn bloss unterhalten? Was in dieser Zeit in ihn hineinkommt, das wird ihn als Mensch erfüllen. Letztlich hängt die Wertigkeit der Zeit, die ich lebe, davon ab, dass meine Zeit nicht einsame Zeit ist, sondern Zeit für jemand und mit jemand, dass sie Zeit ist, die einem anderen guttut und in der ein anderer mir gut ist.
Der Slogan, den ich in meinem Bistum von da aus ins Spiel bringe, heisst: Nur geteilte Zeit ist geheilte Zeit. Nur Zeit, die wir miteinander teilen, kann geheilte Zeit sein. Dies ist für mich aber die Botschaft von Jesus dem Verlassenen und Jesus in der Mitte. Jesus der Verlassene hat alle Zeit des Menschen geteilt. Es gibt nur einen Punkt, wo alle Zeit aller Menschen versammelt ist: in ihm, der der universale Zeitgenosse des Menschen geworden ist. Und in ihm, indem er unsere Zeit angenommen hat und sie in einem Punkt, in dieser letzten Gottverlassenheit gelebt hat, ist Gott unser Zeitgenosse geworden. Wir werden in ihm Gottes und Gott wird unser Zeitgenosse. Wenn wir mit ihm leben, leben wir universale Zeitgenossenschaft. Ungezählte Menschen leben, die mit ihrer Einsamkeit, mit ihrer Last, mit ihrer Not erschlagen werden, nicht mit ihrem Tod, der einmal kommt, sondern von ihrem Tod, der mitten im Leben ist, von ihrer ungeteilten und ungeheilten Zeit.

Zeitgenossen mit Gott und untereinander

Kirche ist die gelebte Zeitgenossenschaft Gottes mit den Menschen, der Menschen mit Gott und der Menschen miteinander. Wenn wir den Verlassenen leben und so miteinander leben, dass darin der Herr in unserer Mitte lebt, dann ist mitten in dieser Welt erfüllte Zeit da. Für mich besteht die Zukunft der Kirche darin, dass wir Zeitgenossenschaft leben, die Zeitgenossenschaft der Menschen mit Gott, dass wir ihn nicht verlassen, sondern seine andere Zeit, seine alternative Zeit, seine erfüllte Zeit mit ihm leben, dass Gottes Zeit da ist, anderes Leben, Alternative des Lebens. Dass wir darin die Zeit und die Last der anderen, derer draussen teilen und dass wir so Gemeinschaft haben miteinander, indem wir die Zeit miteinander teilen und der Herr in der Mitte ist.
Gehen wir aus von der Technik, gehen wir aus von der Kommunikationsgesellschaft, gehen wir aus von der Zeitproblematik als den drei Aspekten globaler Art, die in unserer Zeit hier sichtbar sind, dann werden in allen drei säkularen Aspekten genau die theologischen Aspekte sichtbar und relevant, die uns heute beschäftigt haben, die uns gerade in dem beschäftigt haben, was uns Hans Lubsczyk von der Mitte der Heiligen Schrift gesagt hat: der verlassene Gott, der Gott in unserer Mitte.
Ich meine, die Zukunft der Kirche fängt ganz klein an und ist zugleich ganz im Grossen dies: Kirche des verlassenen Gottes, Kirche Gottes in unserer Mitte.