Jüdisches Leben - in der Öffentlichkeit leider häufig nur mit Holocaust und Antisemitismus verbunden - ist ausgesprochen vielgestaltig und reich, lebensfroh und bunt. Allein die zahl-reichen Feste und Feiern mit ihrem reichen Brauchtum und die mit Weisheit und Witz gewürzten Schriften jüdischer Autorinnen und Autoren zeigen dies anschaulich. Dabei gibt es neben den großen, in der Tora bezeugten Wallfahrtsfesten auch weniger bedeutsame, jedoch im Judentum sehr beliebte Feste, wie etwa Chanukka und Purim. Oder die Feier des Tu Bischwat. Wer kennt dies schon?
Dem lebensbejahenden Aspekt jüdischen Lebens widmet sich der Abend im Ökumenischen Lebenszentrum Friedberg/Ottmaring. Zugleich wird die Veranstaltung per Zoom über Deutschland hinaus nach Österreich und in die Schweiz übertragen. Wir laden herzlich ein zum Bildungsabend "Dem Leben Farbe geben".
Durch den Abend begleiten uns:
Dr. Tanya Smolianitski, promovierte Historikerin, erste Vorsitzende im Vorstand des "Rabbiner Henry Brandt - Brücken bauen für interreligiöse Verständigung e.V." sowie Familien- und Bildungsreferentin in der Synagogengemeinde Duisburg-Mühlheim-Oberhausen;
Prof. Dr. Franz Sedlmeier, emeritierter Alttestamentler, Universität Augsburg, Mitglied im Vorstand des Rabbiner-Brandt-Vereins.
Feedback
"Das war ein eindrucksvoller Abend. Prof. Sedlmeier hat kundig geführt, und Frau Dr. Smolianitski hat viele praktische Aspekte des Judentums beleuchtet. Jüdisch zu sein hat nicht zuerst mit Dogmatik zu tun, sondern es ist ein Lebensstil, der in Bezug zu Gott und zu den geschichtlichen Erfahrungen Israels steht. Die Aufforderung der Thora, den Kindern die großen Taten Gottes zu erzählen, stellt alle Generationen in die Kontinuität des geschichtlichen Handelns Gottes hinein. - Der Beginn des Sabbats ist von Ort zu Ort verschieden. Sobald drei Sterne aufgegangen sind, beginnt der Sabbat. Der jüdische Kalender weist die entsprechenden Zeiten aus.Der Hinweis auf die Veranstaltung zum Thema "Pharisäer" ist wertvoll. Heute würde man sie als "Bibeltreue" oder Evangelikale bezeichnen. Leider sind sie uns aus der Bibel hauptsächlich negativ überliefert. Paulus war Pharisäer, wie er selbst bezeugt. Sie positiv zu vermitteln, ist überfällig, damit wir ihre theologische Leistung verstehen können."
HJH