Zum Hauptinhalt springen

Der entgrenzte Gott

Vortrag und Gespräch mit P. Christoph Wrembek

P. Wrembek: „Der Himmel geht über allen auf…“ Wir kennen den Song. Er hat ganzen Generationen Hoffnung gegeben und ihnen zu einem neuen Gottesbild verholfen. Aber wir müssen weiter verkünden! Die Unendlichkeit Gottes lädt uns dazu ein. Zwingt uns dazu.
Heute, so sagen die neuesten Umfragen, verschwinde nicht nur das Interesse am Glauben, an den Kirchen, sondern an Religion überhaupt. Gott und sein Himmel sind uninteressant, seit keine Hölle mehr droht, spielen auch sie keine Rolle mehr in den Verwerfungen unter den Menschen.
Das liegt vielleicht auch an manchen Verkündern des Glaubens: Wenn alles in Frage gestellt und in Zweifel gezogen wird, vom Anfang bis zum Ende, von Betlehem bis zum leeren Grab, warum soll man dann noch glauben, warum sich einer Kirche anschließen? Zumal vernünftige Gottesdienste immer seltener werden. Hat dieser Jesus wirklich etwas Neues gebracht, etwas, das alle Menschen über alle Grenzen hinweg anginge?
Der Vortrag wirft einige Glanzlichter auf Taten und Worte dieses Jesus: Ja, er war einzigartig; ja, er hat sich an die Stelle der Tora und sogar Gottes gestellt; ja, hat nur retten wollen, nur versöhnen, niemanden verurteilen oder verdammen; ja, er hat alle in seinen Himmel gerufen; ja, er hat seinem Vater vertraut, auch am Balken des Todes; ja, er ist auferstanden und hat den Grabtrog leer zurückgelassen. Unser Glaube ist voller JA, aber dieses JA Gottes, des mütterlichen Vaters aller, müssen wir manchmal ausbuddeln, mit blutenden Herzen und Fingern, um selber dies JA zu werden für die Vielen.“

P. Wrembek ist aufgewachsen in Berlin. Er trat 1961 ins Noviziat der Jesuiten in Berlin ein, wurde 1971 zum Priester geweiht und war von 1974 bis 1982 Studentenpfarrer in Berlin. Ab 1983 war er Mitglied der Jesuiten-Kommunität in Bremen und ab 1991 Mitglied der Jesuiten-Kommunität in Hannover, Als Priesterseelsorger und geistlicher Begleiter einzelner und von Gruppen wirkt er bis heute.

 

Feedback

Der heutige Abend war für mich der beste aller bisherigen KHF-Abende, welche ich miterlebt habe. Ich konnte seine Gedankengänge sehr gut verstehe,n obwohl ich kein Theologe bin. Auch die Sprachqualität war ausgezeichnet...
Auch mit 84 trage ich noch ein bisschen ein Gottesbild von einem ernsten und strafenden Gott in mir, die Ausführungen von P. Wrembek helfen mir, alte Reste davon, die nach der Begegnung mit der Spiritualität der Fokolare (1963 in Wattens) noch übrig geblieben sind, weiter abzubauen. Ist nicht die Spiritualität Chiaras schon immer sehr "jesuanisch" ? Wie dem auch sei, ihr verdanke ich die Tatsache, dass ich in jungen Jahren den Glauben nicht aufgegeben habe. Dieser Glaube an einen liebenden Gott ist für mich das grösste Geschenk meines ziemlich (ungewollt) abenteuerlichen Lebens durch viel Dunkel zum Licht. Jetzt im Alter ist es ein Geschenk, beim Zurückschauen auf mein Leben immer mehr zu sehen, wie Er, trotz meiner Fehler, immer wieder alles weitergeführt und vieles in mir und bei anderen heil gemacht hat.
JMS

Hat bereits stattgefunden.

Beginn: 06.12.2023 19:30 Uhr

Ende: 06.12.2023 21.00 Uhr

Zum Thema "Der entgrenzte Gott" antworteten zum Abschluss des Abends auf folgende Fragen mit "Ja"

Sind Ihre Erwartungen - die das Thema geweckt hat - erfüllt?

Hat Jesus Neues gebracht, das alle Menschen friedlich verbinden kann?

Muss die Verkündigung in den Gottesdiensten verbessert werden?

Hat sich Ihr Gottesbild durch den heutigen Abend positiv verändert?