Die Fokolar-Bewegung stagniert. Begegnungs-Zentren der Bewegung werden weltweit geschlossen, die Anhängerzahlen gehen zurück. Der Journalist und Theologe Joachim Schwind, zurzeit tätig am römischen Zentrum der Bewegung, beklagt in der Zeitschrift „Neue Stadt“ die Überalterung der Gemeinschaften der Fokolar-Bewegung und die Unfinanzierbarkeit vieler ihrer Einrichtungen. Die Herder Korrespondenz erwähnt, dass es „Manipulation und Missbrauch“ bei den Fokolaren gab und Papst Franziskus kritisiert den Personenkult um die Gründer geistlicher Bewegungen in der katholischen Kirche. Gleichzeitig warnt er vor Autoritarismus und Personalismus.
Der Theologe Dr. Bernd Aretz stellt im Blick auf Klaus Hemmerle die Frage, wie sein Leben und Denken auch für die Fokolar-Bewegung eine neue Dynamik bewirken können. Chiara Lubich meinte nach Hemmerles Tod - veröffentlicht in _das prisma, Sonderheft 1994 -, dass der Religionsphilosoph und Bischof mit seinem Leben das Ideal der Einheit bezeugt habe. Sie schrieb: „Auf ihn können wir schauen, wenn wir die Schwerpunkte unserer Spiritualität tiefer verstehen wollen!“