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Gottesnähe und Lebenskampf - Impulse aus Ps. 139

mit Prof. Franz Sedlmeier, Augsburg

Psalm 139 ist ein sehr beliebtes Gebet. Der Psalmist sinnt nach über seine innige Gottesbeziehung. Doch zugleich ist dieser Psalm umstritten; so sehr, dass einige seiner Verse bei der Liturgiereform aufgrund ihrer gewalttätig anmutenden Rede über Gott aus dem Breviergebet gestrichen wurden.
Wie also umgehen mit diesem Gebet, das eine innige Gottesbeziehung mit einer aggressiv-gewaltbesetzten Sprache verbindet? Was können wir für uns heute daraus lernen? - Wir freuen uns, mit Ihnen darüber ins Gespräch zu kommen.

Franz Sedlmeier wurde nach seinem Studium in Eichstätt, Münster und Rom 1981 in Eichstätt zum Priester geweiht. Nach der Promotion im Jahr 1989 und der Habilitation in 1996 war er von 2000 bis 2021 Inhaber des Lehrstuhls für Alttestamentliche Wissenschaft an der Kath. Theol. Fakultät der Universität Augsburg. Er ist derzeit als Gastprofessor am Studium Biblicum Franciscanum (SBF) / Jerusalem tätig.

 

Feedback

Das war ein reich gesegneter Abend. Ich bin seit meinem Studium (1962-1967) Alttestamentler und habe von diesem Vortrag viel profitiert. Außer der wissenschaftlichen Seite sprechen mich auch die Demut und die Spiritualität von Prof. Sedlmeier en.
Prof. Sedlmeier beleuchtete die verschiedenen Aspekte von Psalm 139. Der ungekürzte Psalm 139 spricht von Gott und dem Menschen. Das Staunen des Menschen über die Größe Gottes insgesamt sowie die Liebe des Schöpfers, die sich in seinen Werken und der Hinwendung zu seinen Geschöpfen ausdrückt, werden genauso deutlich formuliert wie die Verzweiflung und Erregung des Gläubigen über der Dreistigkeit der Ungerechten, die sich um die Weisungen (Thora) nicht kümmern und dennoch prosperieren. Ein Vergleich mit Psalm 73 und Psalm 125 bietet sich an.
Alter und Neuer Bund sind gleichwertig. Den jüdischen Gläubigen begegnet Gott, wenn sie ihre heiligen Schriften lesen. Jesus bekräftigt  in Matth. 5,17-19 die ewige Gültigkeit der Thora. Jesus legt sie aus und erfüllt sie.  Papst Johannes Paul II sprach von dem "ungekündigten Bund Gottes mit Israel".   Der Tanach (Altes Testament) hat für sich selbst eine Würde und eine Heiligkeit, die auch ohne Bezugnahme auf den Neuen Bund vorhanden sind.
Die Darlegungen von Prof. Sedlmeier haben mich sehr angesprochen und mich darin bestätigt, weiterhin aus dem Reichtum des Tanach zu schöpfen.

HJH

Hat bereits stattgefunden.

Beginn: 27.11.2024 19:30 Uhr

Ende: 27.11.2024 21.00 Uhr

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