Liebsein reicht nicht für „synodal“ -Hörräume schaffen durch synodale Übungen
mit Pfr. Wolfgang Schneck, Mödingen
Bei einem Priesterkongress im Februar d.J. standen „Synodale Übungen“ mit Pfr. Wolfgang Schneck auf dem Programm; für viele Teilnehmende war dieser Nachmittag eine so eindrucksvolle Erfahrung, dass wir sehr froh sind über seine Bereitschaft, dieses Projekt auch in einer Online-Veranstaltung im KHF vorzustellen. Er schreibt dazu: „In der Diözese Augsburg werden gerade flächendeckend synodale Übungen durchgeführt. Das hat schon starke Wirkungen. Viele meinen, wir können es. Je mehr ich übe, umso mehr merke ich, dass ich schon an den Voraussetzungen üben muss. Für eine Wirkkraft, die zur Klarheit und Strahlkraft führt, braucht es Vor-Übungen, die ich als erste vorstelle und mit den TeilnehmerInnen übe. Dann zeige ich Möglichkeiten des Übens in kleinen Gruppen und Gremien sowie meine Erfahrungen mit einer ganzen Gottesdienstgemeinde. Als Beispiel nehme ich das Abendlob mit Übungen in Maria Medingen und Übungen vor der Messfeier und in der Predigt.“
Pfarrer Wolfgang Schneck (*1955) ist seit September 2021 Leiter der Priesterseelsorge im Bistum Augsburg. Er bringt in diese Aufgabe profunde Erfahrungen mit aus der Pfarrseelsorge und seinen internationalen Kontakten aus dem Studium und dem Zentrum der Fokolar-Bewegung in Rom.
Seit Jahren sorgt er sich um Verbundenheit und Gesundheit im ganzheitlichen Sinn im Klerus und in den Gemeinden. Dazu hat er in Selbsterfahrung und verschiedenen Fortbildungen Erkenntnisse und Wege kennengelernt, die diesem Hauptanliegen ganz praktisch dienen.
Feedback
Ich möchte mich für diesen dichten, tiefgehenden Abend bedanken. Es war beeindruckend, wie wir mit einbezogen wurden, zu zweit, zu viert, und in kleinen Schritten zum ehrlichen Zuhören und empathischen Rückmeldungen geführt wurden. Und ehe man sich versah, spürte man die Wertschätzung und die göttliche Mitte.
Herzlichen Dank und ich freue mich auf eine Fortführung mit Wolfgang Schneck (den ich vorher nicht kannte).
GM
Ein herzliches Dankeschön an Wolfgang Schneck für die so einfache und zugleich praktische Hinführung zu einem synodalen Lebensstil. Gerade seine Erfahrung, wie er die Eucharistiefeier beginnt, inspiriert mich sehr! Danke!
Es ist ein Lernen, dies in möglichst vielen unterschiedlichen Beziehungen zu versuchen und zu leben. Es gilt diese drei ersten Schritte der Vor-Einstellung, der Vor-Schau und der Vor-Entscheidung zu internalisieren, um dann in den Prozess einsteigen zu können.
Spannend ist natürlich die Frage des Widerspruchs und die Frage, was Gott uns letztendlich durch dieses gegenseitige Hören aufeinander sagen will. In der charismatischen Erfahrung nennt man diesen Schritt, das "prophetische Hören und Beten": Rede Herr, dein Diener hört! (Samuel)
Danke!
GM (Österreich)
Ein paar Zeilen über den durchaus gelungenen Abend zu dem spannenden Thema : "Liebsein reicht nicht für Synodal".
Die ansprechende Methodik des Abends, an dem wir selber zur Ruhe kamen und uns der Erfahrung aussetzten, eröffnete die Möglichkeit, anders aus der Veranstaltung herauszugehen, als man hineingekommen ist. Wer sich einen Fachvortrag erwartete, war fehl, wir machten tatsächlich eine gemeinschaftliche Erfahrung, eröffneten Hör-Räume und ob man sich vorher kannte oder nicht, spielte gar keine Rolle. Gott wirkt da wo Er will und mit wem er will. Wir konnten wirklich voneinander etwas lernen, hören lernen und das ist in der heutigen Zeit eine der größten Notwendigkeiten: Nicht irgendwas irgendwie hören, sondern zu-hören und nicht vom Widerspruch ausgehen, sondern von der Wertschätzung des jeweils anderen. Danke nochmal.
Lieber Pfr. Schneck, vielen Dank für diese Gebrauchsanweisung zum synodalen Verhalten! Wir waren in einer sehr positiven Haltung bei unseren Übungen dank der intensiven Einführung zu den jeweiligen Schritten.
Wenn es in meinem Alltag zufällige Gesprächsanlässe gibt und ich dem Gegenüber offen begegne, kann sich eine Tür öffnen und es kommt sogar manchmal zu einem intensiven Austausch. Ist ein synodales Verhalten demnach einfacher mit fremden Menschen? Im intensiven Zusammenleben fällt es häufig schwerer, in dieser Haltung zu sein.
Mein Dank gilt auch dem KHF für diesen wichtigen Übungsabend.
EMM aus Berlin