„Und Jesus ging mit ihnen…“
Gedanken zur (G)geistlichen Begleitung mit Birgit Oberhofer und Klaus Hofstetter

In der Fokolar-Bewegung haben wir einen hohen Anspruch an geistliches Leben und bilden dabei eine „Weggemeinschaft“, in der wir uns gegenseitig auf unserem Lebensweg begleiten. Jesus ist dabei die eigentliche Begleitperson und sollte in jedem Begleitprozess eine zentrale Stellung haben. Dies kommt auch in den Texten der Kirche zum Ausdruck. Anfang dieses Jahres wurde von der Deutschen Bischofskonferenz eine überarbeitete Version über den kirchlichen Dienst der Geistlichen Begleitung herausgegeben.
Birgit Oberhofer, Referentin an der Fachstelle Geistliches Leben des Bistums Augsburg, nimmt diese Neuauflage zum Anlass, einige aktuelle Entwicklungen im Bereich der Geistlichen Begleitung zu teilen und aufzuzeigen, wie die Diözesen in Deutschland auf die Vorschläge der DBK reagieren. Ähnliche Prozesse finden auch in Österreich und der Schweiz statt.
Anschließend wird Pfarrer Klaus Hofstetter einen Einblick geben, wie innerhalb der Fokolar-Bewegung mit dem Thema Begleitung umgegangen wird: Wie man der Herausforderung zwischen fachlicher Geistlicher Begleitung (mit dem großen „G“) und dem gegenseitigen Begleiten im Leben (mit dem kleinen „g“) begegnet und diese in Ganzheit und Freiheit leben kann.
Birgit Oberhofer (Jahrang 1974) ist seit Oktober 2023 im Bistum Augsburg als Referentin für die Exerzitien im Alltag zuständig. Sie hat eine Ausbildung in Geistlicher Begleitung und einen Master in Pastoraler Arbeit in den USA absolviert. Sie lebt in einer Fokolargemeinschaft in Ottmaring.
Klaus Hofstetter (Jahrgang 1968) ist Priester der Erzbistums München und Freising und seit 3 Jahren verantwortlich für die Berufungspastoral. Er ist Berufungscoach und absolviert derzeit eine Weiterbildung in Geistlicher Begleitung.
Feedback
Ich bin seit mehreren Jahren als geistlicher Begleiter tätig. Dieser Abend mir gut getan, weil er mich an Bekanntes erinnert und mir zugleich Neues gezeigt hat. Ich habe wieder neu verstanden, wie wichtig das Hören und Schweigen ist. In der geistlichen Begleitung eines Menschen betrete ich „heiligen Boden“. Dazu gehört vor allem der Respekt vor der Freiheit des anderen. Mir muss immer bewusst sein: ich begleite jemanden, der bereits von Gott begleitet ist. Meine Aufgabe ist der Dienst, dem anderen verstehen zu helfen, wohin ihn/sie Gott führen möchte.
HS
"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei..." heißt es schon in Gen. 1. Der Mensch ist auf ein Du hin angelegt, sagte Martin Buber. Dieses Du findet er im Ehepartner, in der Freundschaft und auch in der geistlichen Begleitung. Am allermeisten natürlich in Jesus, der verheißen hat: "Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt." Die ständige Nähe Jesu ist uns zugesagt. Wir erfahren sie u.a. in der Person des Mitchristen, der mit uns denselben Weg geht und dessen Begleitung uns stärkt.
Birgit Oberhofer und Klaus Hofstetter verdeutlichten die Bedeutung des Begleiters und des Begleiteten. Sie ist personenbezogen, nicht lösungsbezogen. Für die Lösung von Problemen ist der Coach zuständig. Der Therapeut hilft bei der Aufarbeitung innerer Prozesse, Traumata etc. Der Begleiter gibt keine Ratschläge, sondern spiegelt allenfalls den Begleiteten. Im Sinne der sokratischen Mäeutik findet dieser die Antwort auf die ihn bewegenden Fragen in sich selbst. Sie werden nicht von außen an ihn herangetragen.
Dieser sehr gelungene Abend ruft nach einer Weiterführung.
HJH
Hat bereits stattgefunden.
Beginn: 18.11.2024 19:30 Uhr
Ende: 18.11.2024 21.00 Uhr
